Warum ist Craft Beer so teuer?

BierwissenKategorie: BiermarktWarum ist Craft Beer so teuer?
Christoph Steinhauer Mitarbeiter fragte vor 4 Jahren
3 Antworten
Christoph Steinhauer Mitarbeiter antwortete vor 4 Jahren
Das liegt einfach daran, dass Craft Beer von kleinen und kleinsten Brauereien produziert wird, die handwerklich und nicht industriell-automatisiert arbeiten. Außerdem können sie bei weitem nicht so große Rohstoffmengen einkaufen wie die Großbrauereien. Und meistens werden bei Craft Beer auch viel mehr und hochwertigere Rohstoffe verwendet.


herrgoertz antwortete vor 4 Jahren
Das ist leider nur ein Teil der Erklärung.
Im (Zwischen-) Handel wird ordentlich zugelangt.
Christoph Steinhauer
Mitarbeiter antwortete vor 4 Jahren

Wenn das so wäre, dass da „ordentlich zugelangt“ würde, dann frage ich mich, warum die meisten kleinen Händler, die ja auch “Zwischenhändler” sind, kein Geld mit dem Verkauf verdienen. Viele davon haben ja sogar ihren Laden schon wieder zugemacht.


herrgoertz antwortete vor 4 Jahren
Ich mache das jetzt mal an zwei Beispielen fest:
In Hamburg kann der „kleine Händler“ sein trendiges, britisches Dosenbier für den Preis x einkaufen. Dort bezieht man jenes Bier direkt in England. Fährt man nach Benelux kann man selbiges Bier für gut 17,00 € weniger pro Einheit einkaufen, muss zwar noch Biersteuer darauf bezahlen und hat den Transport selbst an der Backe. Der Händler in Benelux bezieht auch direkt in England und hat seine Spanne. Ich gehe also davon aus, daß nur hier gut 24,00 € seitens Hamburg erwirtschaftet werden. Macht pro Dose einen Euro. An einer Kiste Bitburger hast Du diese Spanne nicht.
Bier kommt aus dem Baltikum direkt nach Lübeck oder Rostock. Der Einstanspreis inklusive Transport, Biersteuer, etc. dürfte so bei 1,25 € netto liegen. Das Bier kostet im Onlineshop 4,49 €. Das meine ich mit zulangen.
 
 
Christoph Steinhauer
Mitarbeiter antwortete vor 4 Jahren

In jedem Sortiment gibt es hohe und niedrige Spannen – das ist doch ganz normal. Wenn die Qualität und die Mischung stimmt finde ich das völlig OK. Das heißt, der Händler hat in der Regel ja auch Bier im Sortiment, an dem er wenig bis gar nichts verdient. Außerdem muss er ja auch irgendwie seine ganzen Kosten wie Mieten, Mitarbeiter, MHD-Ausfälle, Versicherungen, GEZ, Gema, Steuern, Zahlungsabwicklungskosten und so weiter und so weiter finanzieren. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, da bleibt am Ende des Tages für ganz viele (inklusiver der Brauer) so gut wie nix übrig. Dann auch noch von „Zulangen“ zu sprechen scheint mir übertrieben. Es mag einige schwarze Schafe geben, aber die gibt es überall. Im Gegenteil die Szene ist doch eher von unwirtschaftlicher Liebhaberei und Selbstausbeutung geprägt, was auch nicht unbedingt gut ist.