Im (Zwischen-) Handel wird ordentlich zugelangt.
Wenn das so wäre, dass da „ordentlich zugelangt“ würde, dann frage ich mich, warum die meisten kleinen Händler, die ja auch “Zwischenhändler” sind, kein Geld mit dem Verkauf verdienen. Viele davon haben ja sogar ihren Laden schon wieder zugemacht.
In Hamburg kann der „kleine Händler“ sein trendiges, britisches Dosenbier für den Preis x einkaufen. Dort bezieht man jenes Bier direkt in England. Fährt man nach Benelux kann man selbiges Bier für gut 17,00 € weniger pro Einheit einkaufen, muss zwar noch Biersteuer darauf bezahlen und hat den Transport selbst an der Backe. Der Händler in Benelux bezieht auch direkt in England und hat seine Spanne. Ich gehe also davon aus, daß nur hier gut 24,00 € seitens Hamburg erwirtschaftet werden. Macht pro Dose einen Euro. An einer Kiste Bitburger hast Du diese Spanne nicht.
Bier kommt aus dem Baltikum direkt nach Lübeck oder Rostock. Der Einstanspreis inklusive Transport, Biersteuer, etc. dürfte so bei 1,25 € netto liegen. Das Bier kostet im Onlineshop 4,49 €. Das meine ich mit zulangen.
In jedem Sortiment gibt es hohe und niedrige Spannen – das ist doch ganz normal. Wenn die Qualität und die Mischung stimmt finde ich das völlig OK. Das heißt, der Händler hat in der Regel ja auch Bier im Sortiment, an dem er wenig bis gar nichts verdient. Außerdem muss er ja auch irgendwie seine ganzen Kosten wie Mieten, Mitarbeiter, MHD-Ausfälle, Versicherungen, GEZ, Gema, Steuern, Zahlungsabwicklungskosten und so weiter und so weiter finanzieren. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, da bleibt am Ende des Tages für ganz viele (inklusiver der Brauer) so gut wie nix übrig. Dann auch noch von „Zulangen“ zu sprechen scheint mir übertrieben. Es mag einige schwarze Schafe geben, aber die gibt es überall. Im Gegenteil die Szene ist doch eher von unwirtschaftlicher Liebhaberei und Selbstausbeutung geprägt, was auch nicht unbedingt gut ist.
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