Was ist ein India Pale Ale (IPA)?

Für die meisten Craft Beer Fans ist Craft Beer fast deckungsgleich mit amerikanischen India Pale Ales (IPA). Doch das IPA ist eigentlich ein alter englischer Bierstil, der lange Zeit verschwunden war. Erst seit der Wiederentdeckung in den 1980er Jahren hat sich das IPA bis heute zu einem der beliebtesten Bierstile der Welt entwickelt. Die Geschichte des IPAs beginnt jedoch im frühen 19. Jahrhundert. Die Engländer exportierten damals Bier in ihre Kolonien – etwa nach Indien –, da es dort kein Bier gab. Damit das Bier die bis zu sechs Monate lange Überfahrt per Schiff überstehen konnte, wurde es mit höherem Alkoholgehalt gebraut. Außerdem lagerte es in Fässern mit einer Extraportion Hopfen. So entstand das berühmte „Hopfenstopfen“ auch als „Dry-Hopping“ oder als „Kalthopfung“ bezeichnet, das so typisch für IPAs ist.
 
Normalerweise wird der Hopfen beim Brauen mindestens eine Stunde gekocht, um die Bitterstoffe zu lösen. Im Hopfen sind aber auch viele ätherische Öle, die beim langen Kochen verfliegen. Wird der Hopfen jedoch in die kalte noch unvergorene Würze oder in das Jungbier im Lagertank gegeben, können sich die Öle durch den bei der Gärung entstehenden Alkohol mit dem Bier binden. Hopfenöle haben eine antiseptische Wirkung und machen das Bier nicht nur widerstandsfähig gegen schädliche Bakterien, sondern zaubern auch fruchtige Aromen ins Bier. Heute werden insbesondere in den USA Hopfen mit einem besonders hohen Anteil an solchen Ölen speziell für IPAs gezüchtet.
Der Stil hat sich zudem in viele Unterstile aufgefächert: Session-IPA, Black-IPA, Wheat-IPA, Sour IPA, West-Coast IPA, New-England-IPA, Double Dry Hopped, Milkshake-IPA, India Pale Lager, Brut IPA, etc. Bei einem IPA-Tasting in der Craftquelle könnt ihr die unterschiedlichen IPAs verkosten und noch mehr über diesen Stil erfahren.